In der Gemeinderatssitzung am 25.07.2019 wurde über die Erhöhung der Elternbeiträge für die Kindertageseinrichtungen im Kindergartenjahr 2019/20 abgestimmt. Sehr knapp mit nur einer Stimme mehr, wurde die Erhöhung angenommen.

Wir haben uns innerhalb der GLS Fraktion mehrheitlich gegen die Erhöhung gestimmt aus folgenden Gründen:

Auch wenn wir uns innerhalb der Empfehlung der Fachverbände befinden, was die Höhe der Gebühren angeht und der Anteil der Eltern sogar unterhalb der Empfehlung liegt, so haben wir doch im Landkreis Ludwigsburg mit die höchsten Gebühren, die teilweise für Familien schwer zu leisten sind. Generell halten wir die Beiträge in Sachsenheim für zu hoch und sozial nicht zu vertreten. Selbst eine mäßige Erhöhung um 10 Euro ist für viele Familien viel Geld. Dadurch das es keine einkommensabhängige Staffelung der Gebühren gibt, trifft es hier besonders die Mittelschicht und die Mütter. Hohe Kitagebühren können dazu führen, dass Frauen sich gegen eine frühe externe Betreuung  entscheiden und Zuhause bleiben, weil sich ein Arbeiten, gerade auch mit geringerer Stundenzahl, finanziell scheinbar nicht lohnt. Für diese Frauen hat das Konsequenzen, die bis zur Rente hin reichen.
Dafür, dass seit Jahren versucht wird, Männer und Frauen gleichzustellen ist das ein Schritt zurück und somit sind Kindergartengebühren nicht nur ein familienpolitisches - sondern auch ein frauenpolitisches Thema.

Die Beiträge sind zu hoch. Natürlich müssen wir aber auch den städtischen Haushalt im Blick haben, Ausgaben dürfen nicht einfach nur steigen, sondern der Wegfall von Elternbeiträge muss an anderer Steller wieder eingespart werden. Deshalb schlagen wir vor, in einer Arbeitsgruppe oder einer Klausurtagung einen alternativen Weg zu erarbeiten und z.B. Ausgaben im Haushalt zu identifizieren, die man niedriger priorisieren kann.

Weitere Informationen: Bericht der Sachsenheimer Zeitung